Chex ist eine Schachvariante von Edelbert Wiedmann, die auf einem Brett mit sechseckigen Feldern gespielt wird.
Es ist nicht die einzige Variante auf hexagonalen Feldern (Wikipedia), auch nicht die einzige, die den Namen „Chex“ trägt. Dennoch ist sie eigenständig und reizvoll zu spielen.
Das dargestellte Brett ist eine Arbeit von Martin Schwagereit.
Chex wurde vorgestellt in einem Artikel in „Spektrum der Wissenschaft“ im August 2007, der vollständige Artikel kann nur im Rahmen eines Abos heruntergeladen werden. Es gibt auch eine Seite http://www.chex-online.de/, von der ich nicht weiß, ob sie noch gepflegt wird.
Das Spielfeld
Das Spielbrett besteht aus 37 Sechsecken, von denen zu Spielbeginn 18 Felder besetzt sind.
Die Felder haben eine von drei Farben, wobei gleichfarbige Felder wie beim traditionellen Schach nie direkt benachbart sind.
Zu Spielbeginn startet jeder Spieler mit Springer, König, Läufer, Turm und fünf Bauern.
Es gibt keine Dame.
Dargestellt ist hier auch das von mir festgelegte Koordinatensystem.
Zugmöglichkeiten
Vom traditionellen Schach kennt man gerade und diagonale (schräge) Züge, außerdem die spezielle Bewegung des Springers.
‚Gerade‘ und ‚diagonal‘ bekommen auf einem Hex-Brett eine neue Bedeutung.
‚Gerade‘ bewegt sich eine Figur, wie beim normalen Schach, auf ein direkt angrenzendes Feld, und dann eventuell weiter auf die nächsten Felder in der gleichen Richtung. Es gibt somit nicht vier, sondern sechs mögliche Felder für eine gerade Bewegung.
‚Diagonal‘ oder ’schräg‘ bewegt man sich (ähnlich wie beim traditionellen Schach) zwischen zwei anderen Feldern hindurch auf ein Feld der gleichen Farbe, also z.B. von c2 nach e3 (oder nach d4).
Die Regeln
Es gelten die bekannten Schach-Regeln mit den folgenden Modifikationen:
Der Turm (Rook)
Der Turm bewegt sich in gerader Richtung beliebig viele Felder weit.
Da es sechs Richtungen gibt, ist er die wohl stärkste Figur auf dem Feld.
Das Feld der Figur ist mit einem gelben Rand versehen, jedes mögliche Zielfeld mit einem grünen.
Der Läufer (Bishop)
Der Läufer bewegt sich diagonal beliebig viele Felder weit. Dabei bleibt er immer auf Feldern der gleichen Farbe.
Er kann also nur ein Drittel der Felder überhaupt erreichen.
Der König (King)
Der König bewegt sich einen Schritt gerade (also auf eines der sechs benachbarten Felder) oder beliebig viele Felder schräg (wie ein Läufer).
Wie beim klassischen Schach gibt es eine Rochade: Der Turm geht ein Feld Richtung König, der König überspringt den Turm und stellt sich auf dessen bisherigen Platz. Das natürlich nur, wenn beide noch nicht bewegt worden sind, und der König auf keinem der drei Felder bedroht wird.
Der Springer (Knight)
Die Bewegung des Springers kann man sich vorstellen als: Ein Feld schräg, dann ein weiteres gerade in die gleiche Richtung.
Das kommt der Bewegung im klassischen Schach nahe. Auch in Chex darf der Springer andere Figuren überspringen.
Der Bauer (Pawn)
Der Bauer bewegt sich ein Feld gerade nach vorne – dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Dabei darf er keine Figur schlagen.
Er schlägt diagonal nach links oder rechts vorne (im Beispiel einen schwarzen Bauern).
(Nur) von der Grundstellung aus darf ein Bauer diagonal direkt nach vorne schlagen.
- Es gibt keinen Doppelschritt von der Grundstellung aus. Es wird also auch nicht „en passant“ geschlagen.
- Bauernumwandlung: Erreicht ein Bauer die gegnerische Grundlinie, darf er in eine beliebige andere Figur (mit Ausnahme des Königs), meistens wohl einen Turm, umgewandelt werden.
Blockierte diagonale Bewegung
Zwei gleichfarbene Bauern, die auf beiden Seiten der Begrenzungslinie stehen, über die eine diagonale Bewegung stattfindet, blockieren diesen Zug.
Das gilt für alle diagonal ziehenden Figuren, also Läufer, König und schlagender Bauer.
Beispiel:
Der weiße Läufer auf c4 kann nicht nach d3 ziehen, da er durch die beiden weißen Bauern auf c3 und d4 blockiert ist.
Genauso blockieren die schwarzen Bauern auf f5 und f6 die Bewegung nach g6.
Spielende
Das Spiel endet
- mit Schachmatts eines Königs
- oder wenn alle Figuren einer Farbe mit Ausnahme des Königs geschlagen sind
Beispiel
Dieses Beispiel einer Eröffnung einer Partie stammt aus dem oben genannten Artikel (Spektrum der Wissenschaft).
Nach dem weißen c2-d3 antwortet Schwarz mit dem spiegelbildlichen e6-e5.
Dadurch bietet der schwarze Läufer jetzt Schach.
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