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HHKB und Linux – mit Umlauten

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber das HHKB lässt sich auch unter Linux ohne Probleme verwenden. Alle Tasten funktionieren, auch die auf der Vorderseite der Tasten aufgedruckte Funktion, die über ‚Fn‘ abgerufen wird – z.B. ‚Fn-5‘ für F5 und ‚Fn-K‘ für ‚Home‘.

Beispielswiese kann ‚Fn-Esc‘ wie aufgedruckt als „Power“-Taste dienen — und ruft bei mir den „Herunterfahren?“-Dialog auf.

Das Verhalten der Tastatur lässt sich über kleine Schalter (DIP-Schalter) auf der Unterseite beeinflussen. Ich selber verwende dabei die Einstellung ‚011100‘. Das heißt:

  • (Schalter 1 und 2) Mac-Modus: Dadurch sind die ‚Multimedia‘-Tasten verwendbar, z.B. für die Lautstärke. Das funktioniert mit meinem „Mint“-Linux ohne weitere Konfiguration.
  • (Schalter 3): Die „Delete“-Taste wird zum ‚Backspace‘ — auf Deutsch ‚Rückschritttaste‘. Dafür wandert das Delete auf Fn-Backtick. Das ist die Taste rechts oben auf dem HHKB.
  • (Schalter 4): Die linke Raute-Taste — auf dem Mac wäre das ‚Command‘ — wird zur zweiten Fn-Taste. Recht praktisch, dadurch gibt es mehrere Möglichkeiten, Fn-Kombinationen einzugeben. Die rechte Raute-Taste ist und bleibt Menu-Taste, öffnet also z.B. das System-Menu.

Eine weitere Folge des Mac-Modus: Auch die „Eject“-Taste liefïert einen Keycode (das lässt sich mit ‚xev‘ leicht überprüfen), und da „Eject“ für mich keine sinnvolle Verwendung hat, habe ich eine andere Funktion mit dieser Taste verknüpft: Das Öffnen eines Editors (GVim natürlich) für schnelle Notizen.

Genauso habe ich auch ‚PSc‘ und ‚Pus‘ für meine Zwecke angepasst – für Screenshots (ich verwende dafür ‚Flameshot‚) und Taschenrechner. Beide Zuweisungen lassen sich in Linux (bei mir Mint Cinnamon) über die Oberfläche setzen.

Die richtige Tastaturbelegung

Um mit dem HHKB auch Umlaute und andere Sonderzeichen wie €, ß und § schreiben zu können, kann ich diese Tastaturbelegung nur empfehlen: EurKEY, die für Linux, aber auch Windows und OSX verwendet werden kann.

Sonderzeichen lassen sich zusammen mit der rechten ‚Alt‘-Taste (auf deutschen Tastaturen mit ‚AltGr‘ beschriftet) eingeben. Also ‚Alt-u‘ für ‚ü‘, ‚Alt-Shift-a‘ für ‚Ä‘, ‚Alt-s‘ für ‚ß‘, etc. Auch andere in europäischen Sprachen verwendete Zeichen wie æ, è und «» sind vorgesehen:

Das tatsächliche Layout des HHKB weicht von dieser Grafik etwas ab: Die Taste unten links (mit ‚<‚) gibt es nicht, die Taste oben links (‚`‘) ist oben rechts, links daneben ist die Taste aus der dritten Reihe rechts (‚\‘).

Das Happy Hacking Keyboard HHKB

Zugegeben, das HHKB (oder sollte man die HHKB sagen?) ist eine ungewöhnliche Tastatur. Kein Ziffernblock, keine Umlaute, keine separaten Pfeiltasten!

Auf der anderen Seite ist sie dadurch recht klein – keine 30 cm breit – und lässt auf dem Schreibtisch Platz für Maus und Notizblock. Bedingt durch die Größe müssen beim Schreiben die Hände kaum hin- und herbewegt werden – alle Tasten lassen sich schnell erreichen.

mein HHKB: ‚Professional Classic‘ in weiss

Die Pfeiltasten

Meine größte Befürchtung vor dem Erwerb des HHKB war, die Pfeiltasten zur Steuerung des Cursors nicht mehr schnell erreichen zu können. Aber das ist nach einer gewissen Eingewöhnung eigentlich kein Problem. Den kleinen Finger auf die ‚Fn‘-Taste, und dann lässt sich der Cursor fast intuitiv mit Zeige- und Mittelfinger bewegen.

Auch die Tasten zum Seitenblättern (PageUp und PageDown) sowie zum Anfang und Ende einer Zeile lassen sich so gut erreichen.

Zugegeben, mit separaten Tasten für diese Funktionen ist man vielleicht doch ein klein wenig schneller. Das ist natürlich kein Problem, solange man Vim verwendet, aber in anderen Programmen kann es einen Unterschied machen.

Weitere Unterschiede zur ’normalen‘ Tastatur

Die ‚Control‘-Taste ist an die Stelle gerutscht, an der sich sonst die CapsLock-Taste befindet. Die ‚Feststelltaste‘ habe ich nie gebraucht, das ist für mich kein Verlust. Und an die neue Position von ‚Strg‘ gewöhnt man sich schnell, ich finde es sogar einfacher als bisher, beispielsweise Ctrl-C und Ctrl-V zu drücken.

Die Funktionstasten liegen auf den Ziffern – man muss eben Fn-F5 statt F5 eingeben. Kein größeres Problem. Kombinationen erhalten auch eine Taste mehr: Fn-Ctrl-Alt-F7 statt Ctrl-Alt-F7.

Das Verhalten der Tastatur lässt sich in einem gewissen Rahmen über Dip-Schalter auf der Rückseite der Tastatur beeinflussen. Es gibt eine Delete-Taste, die zusammen mit Fn zur Backspace-Taste wird. Über einen solchen Schalter kann aber Delete zu Backspace werden. (Details: hier)

Das Schreibgefühl

Das HHKB ist mit Topre-Schaltern aus japanischer Produktion ausgestattet. Topre-Schalter lassen sich weder den RubberDome- noch den mechanischen Tastaturen zuordnen, sie stehen irgendwo dazwischen. Entscheidend ist das angenehme Tippgefühl, wenn man auf die Tastatur schreibt, zum Beispiel diesen Text. Das ist sicher individuell, aber ich kann auf dieser Tastatur schnell und mit vielleicht weniger Tippfehlern schreiben. Die Lautstärke ist okay, superleise ist das HHKB aber nicht.

Auf einer Topre-Tastatur zu schreiben, lässt sich nur schwer mit mechanischen Tastaturen vergleichen. Am ehesten entspricht sie vielleicht einer Cherry-Brown Tastatur.

Jetzt mit WordPress

Gut 20 Jahre nach der ersten Version dieser Homepage habe ich umgestellt auf WordPress. Frühere Versionen wurden noch mit Apache Forrest erstellt, einem Tool zur Generierung statischer Webseiten. Apache Forrest ist inzwischen offiziell „retired“. Leicht zu warten waren die damit erzeugten Seiten nie, das geht mit WordPress deutlich einfacher. Ein wenig Erfahrung mit diesem CMS konnte ich bei der Wartung der Homepage des www.uerdingerrc.de sammeln.

Jetzt kommt nur die Aufgabe auf mich zu, diejenigen Seiten, die immer noch relevant sein könnten, auf WordPress zu übertragen.

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